Steuerberater in Deutschland zwingend erforderlich vs Steuererklärung problemlos selbst zu machen? Thread poster: Manuela Junghans
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Manuela Junghans 
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Hallo liebe Freiberufler in Deuschland,
nachdem ich Anfang letzten Jahres nach 19 Jahren in Schottland nach Deutschland zurückkam und mich selbständig gemeldet habe, wurde ich von allen Seiten dazu angehalten, mir auf alle Fälle einen Steuerberater zu nehmen und auf keinen Fall selbst Hand bei der Steuererklärung anzulegen. Das wäre in DE VIEL zu kompliziert sagte man mir.
In Schottland hab ich meine Steuererklärung von Anfang an und immer online selbst gemacht, w... See more Hallo liebe Freiberufler in Deuschland,
nachdem ich Anfang letzten Jahres nach 19 Jahren in Schottland nach Deutschland zurückkam und mich selbständig gemeldet habe, wurde ich von allen Seiten dazu angehalten, mir auf alle Fälle einen Steuerberater zu nehmen und auf keinen Fall selbst Hand bei der Steuererklärung anzulegen. Das wäre in DE VIEL zu kompliziert sagte man mir.
In Schottland hab ich meine Steuererklärung von Anfang an und immer online selbst gemacht, wusste somit immer woran ich bin, welche Steuerlast anfällt, Vorauszahlungen etc.
So nun hab ich also in DE diesen Steuerberater und mittlerweile bereue ich es. Ich komme immer mehr zu der Meinung, dass das viel Geld für nicht viel ist. Und außerdem bin ich mittlerweile 2 Jahre im Rücktreffen mit der Steuer, weil einfach nichts vorwärts geht. Ich habe keine Ahnung wievel ich für 2022 und 2023 zu zahlen haben werde und auch nicht welche Vorauszahlungen für 2024 anfallen.
Kurzum, viel Geld, Zeit und Nerven - ich habe mich kürzlich intensiver mit Elster auseinandergesetzt und bin der Meinung man könnte das ganze problemlos selbst machen.
Bin ich da zu naiv oder wie sehen andere selbständige Übersezter das? Bitte gerne her mit euren Meinungen.
Bei mir sieht es so aus, dass ich pro Monat eine gewisse (sehr überschaubare) Zahl an Rechungen rausschicke, von denen so gut wie keine Umsatzsteuer enthält, da fast alle meine Kunden im Ausland sind. Zum anderen sind auch die Ausgabenposten überschaubar und nicht zwingend immer mit USt. (bzw. Vorsteuer) belegt.
Ich freue darauf mich zu hören, wie andere das mit der Steuer handhaben - Steuerberater oder selbst über Elster?
Danke schonmal im Voraus für eure Meinungen.
Manuela ▲ Collapse
| | | | | Kein Steuerberater | Jan 15 |
Aus eigener Erfahrung kann ich nur von einem Steuerberater abraten. Ich habe selber eine negative Erfahrung gehabt. Und von vielen Kollegen und nicht nur Kollegen höre ich nichts anderes. Es mag sein, dass es anständige Berater gibt, aber diese sind definitiv in der Minderheit. Ich mache alles seit Jahren selbst. Das ist nicht so schwierig. Es is sehr wichtig, eine ordenliche Buchhaltung zu führen. Sonst hat mir auch das Buch vom VKD "Steuen für Dolmetscher" (oder so in der Art, den Titel ke... See more Aus eigener Erfahrung kann ich nur von einem Steuerberater abraten. Ich habe selber eine negative Erfahrung gehabt. Und von vielen Kollegen und nicht nur Kollegen höre ich nichts anderes. Es mag sein, dass es anständige Berater gibt, aber diese sind definitiv in der Minderheit. Ich mache alles seit Jahren selbst. Das ist nicht so schwierig. Es is sehr wichtig, eine ordenliche Buchhaltung zu führen. Sonst hat mir auch das Buch vom VKD "Steuen für Dolmetscher" (oder so in der Art, den Titel kenne ich nicht mehr genau) geholfen. ▲ Collapse
| | | | Arne Krueger
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| Kein Steuerberater | Jan 15 |
Ja, kann ich auch so bestätigen. Brauchst du nicht. Ist alles so überschaubar, dass selbst bei einer Prüfung des Amtes alles schnell geht.
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Hallo Manuela,
ich habe meine Steuererklärung auch von Anfang an selbst erstellt.Man muss sich etwas einarbeiten, aber Hexenwerk ist es nicht. Von vielen Kolleginnen höre ich dafür immer wieder, dass es sehr schwer ist, einen Steuerberater zu finden, der sich mit Freiberuflern auskennt. Die meisten kennen sich nur mit Angestellten aus und machen dementsprechend auch - teils grobe - Fehler. Was einer Kollegin sogar mal eine Steuerprüfung eingebracht hat. Übrigens kannst du dich ... See more Hallo Manuela,
ich habe meine Steuererklärung auch von Anfang an selbst erstellt.Man muss sich etwas einarbeiten, aber Hexenwerk ist es nicht. Von vielen Kolleginnen höre ich dafür immer wieder, dass es sehr schwer ist, einen Steuerberater zu finden, der sich mit Freiberuflern auskennt. Die meisten kennen sich nur mit Angestellten aus und machen dementsprechend auch - teils grobe - Fehler. Was einer Kollegin sogar mal eine Steuerprüfung eingebracht hat. Übrigens kannst du dich bei Fragen immer an dein Finanzamt wenden. Ich habe sie auch schon mehrfach bei Unsicherheiten kontaktiert.
LG Birte ▲ Collapse
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Manuela Junghans
Germany
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TOPIC STARTER | Erika, Arne, Birte | Jan 15 |
Vielen Dank erstmal für euren Input. Das bestätigt mich ja schon erstmal darin, dass man es selbst doch schaffen kann, ohne ein Extra-Studium absolvieren zu müssen.
Darf ich fragen, ob ihr es "klassisch" in Elster macht, oder ein anderes Programm benutzt?
Und macht es den bei der Angabe der Umsätze einen Unterschied ob diese aus Deutschland (in meinem Fall sehr selten) oder aus einem EU-Land oder einem nicht-EU-Land kommen? Muss das separat ausgewiesen werden? Also... See more Vielen Dank erstmal für euren Input. Das bestätigt mich ja schon erstmal darin, dass man es selbst doch schaffen kann, ohne ein Extra-Studium absolvieren zu müssen.
Darf ich fragen, ob ihr es "klassisch" in Elster macht, oder ein anderes Programm benutzt?
Und macht es den bei der Angabe der Umsätze einen Unterschied ob diese aus Deutschland (in meinem Fall sehr selten) oder aus einem EU-Land oder einem nicht-EU-Land kommen? Muss das separat ausgewiesen werden? Also in Elster erschließt sich mir das erstmal nicht. Für mich sieht das so aus, als ob da alle Umsätze zusammen angegeben würden.
@Birte: Ja, ich denke, morgen werd ich mal das Finanzamt anrufen.
Schon verrückt, dass ich mich nach fast 20 Jahren online-Steuererklärung in Schottland durch Leute die mir unbedingt zu einem Steuerberater geraten haben, so verunsichern hab lassen.
Immer weiter her mit euren Erfahrungen und Tipps. Danke ▲ Collapse
| | | | Arne Krueger
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Ja, Elster. Was die Eintragungen da anbelangt ist es so wie du es sagst: man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht... Aber du kannst beim Amt nachfragen und die erklären dir wo was eingetragen werden muss. Bei meinem Finanzamt gibt es da direkt im Eingangsbereich Kabinen, in denen Mitarbeiter sitzen und einen "beraten" können. Man zieht eine Nummer an einem Automaten und wartet bis man dran ist... Sollte es doch mal den Tätigkeitsumfang des jeweiligen Staatsbediensteten übersteigen, wird z... See more Ja, Elster. Was die Eintragungen da anbelangt ist es so wie du es sagst: man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht... Aber du kannst beim Amt nachfragen und die erklären dir wo was eingetragen werden muss. Bei meinem Finanzamt gibt es da direkt im Eingangsbereich Kabinen, in denen Mitarbeiter sitzen und einen "beraten" können. Man zieht eine Nummer an einem Automaten und wartet bis man dran ist... Sollte es doch mal den Tätigkeitsumfang des jeweiligen Staatsbediensteten übersteigen, wird zur nächsten Ebene eskaliert. Das ist dann die Nase, die deine Steuererklärung bearbeitet. Und bei der Person bekommst du meistens die gleichen Auskünfte, die dir ein Steuerberater auch geben würde. Denn diese Leute haben auch Steuerrecht in ihrer Ausbildung/Studium gehabt. In dem Zimmer von meinem Sachbearbeiter steht ein ganzer Schrank nur mit Gesetzen und Verordnungen... Die sehen da auch immer nach, um eben nichts falsch zu machen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Aber wie gesagt, Übersetzungstätigkeiten sind ja kein multinationales Konglomerat. Multinational vielleicht schon, aber eben nur mit einem Produkt. ^^ Da wirst du gar keine Probleme mit bekommen. ▲ Collapse
| | | | Manuela Junghans
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TOPIC STARTER
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und für die Tipps.
Ich werde heute mal beim FA anrufen und fragen, ob man da evtl. auch für eine Beratung hinkommen kann. Damit ein für allemal klar ist, wo was eingetragen wird.
Wie du schon sagst, soviele Posten hat ja der "gemeine" Übersetzer nicht. Das sollte zu schaffen sein.
| | | | | ELSTER-Kennziffern | Jan 16 |
Hallo Manuela,
dies sind die wichtigsten Kennziffern, die du ausfüllen musst:
Einnahmen:
26 Steuerpflichtige Umsätze zum Steuersatz von 19%
27 Steuerpflichtige Umsätze zum Steuersatz von 7%
39 Steuerpflichtige Umsätze, für die der Leistungsempfänger die Steuer nach $13b Absatz 5, Satz 1 in Verbindung mit Abs. 2 Nr. 10 UStG schuldet (also Einnahmen aus dem EU-Ausland)
Ausgaben:
53 Vorsteuerbeiträge aus Rechnungen von anderen Unternehmern
... See more Hallo Manuela,
dies sind die wichtigsten Kennziffern, die du ausfüllen musst:
Einnahmen:
26 Steuerpflichtige Umsätze zum Steuersatz von 19%
27 Steuerpflichtige Umsätze zum Steuersatz von 7%
39 Steuerpflichtige Umsätze, für die der Leistungsempfänger die Steuer nach $13b Absatz 5, Satz 1 in Verbindung mit Abs. 2 Nr. 10 UStG schuldet (also Einnahmen aus dem EU-Ausland)
Ausgaben:
53 Vorsteuerbeiträge aus Rechnungen von anderen Unternehmern
Unter 22.000 EUR pro Jahr kannst du beim Finanzamt die Kleinunternehmerregelung beantragen, d.h. du berechnest und zahlst keine Umsatzsteuer, kannst aber auch keine gezahlte Umsatzsteuer für Betriebsausgaben (PC, Seminare, Bücher, Möbel etc.) geltend machen.
Diese Angaben mache ich ohne Gewähr, denn ich bin kein Steuerfachmann, sondern Übersetzer.
Viele Grüße
Tilmann ▲ Collapse
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Hallo Manuela,
ich mache das ganz klassisch in Elster. Ansonsten hat Tilmann das schon sehr schön aufgelistet, wo du was eintragen musst.
LG Birte
| | | | Manuela Junghans
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Danke für die Auflistung Tilmann.
Auf welches des auszufüllenden Formulare beziehen sich diese Ziffern denn, ist das für die EÜR?
Und weißt du zufällig auch wo Umsätze aus dem nicht-EU-Ausland einzutragen sind. Die machen bei mir nämlich den größten Anteil aus.
Wären Vorsteuerbeiträge von Rechnung anderer Unternehmen etwa Rechnungen anderer Übersetzer etc. , falls ich Arbeit weitervergebe? Oder bin ich da falsch gewickelt?
Ich muss... See more Danke für die Auflistung Tilmann.
Auf welches des auszufüllenden Formulare beziehen sich diese Ziffern denn, ist das für die EÜR?
Und weißt du zufällig auch wo Umsätze aus dem nicht-EU-Ausland einzutragen sind. Die machen bei mir nämlich den größten Anteil aus.
Wären Vorsteuerbeiträge von Rechnung anderer Unternehmen etwa Rechnungen anderer Übersetzer etc. , falls ich Arbeit weitervergebe? Oder bin ich da falsch gewickelt?
Ich muss mich da echt erst reinfinden. In Schottland war die Sache wesentlich simpler. ▲ Collapse
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Hallo Manuela,
Alles in allem kann ich den vorherigen Foristen zustimmen. Ich mache meine Steuererklärung (Einkommensteuer und Umsatzsteuer) seit jeher selbst und frage bei Unklarheiten einfach bei kundigen Kollegen nach, die je nach Frage nicht einmal Übersetzer sein müssen. Die Steuererklärung für einen freiberuflichen Übersetzer ist im Normalfall recht übersichtlich - mit etwas Übung schafft man es problemlos. Wichtig ist aber tatsächlich eine saubere und systematische B... See more Hallo Manuela,
Alles in allem kann ich den vorherigen Foristen zustimmen. Ich mache meine Steuererklärung (Einkommensteuer und Umsatzsteuer) seit jeher selbst und frage bei Unklarheiten einfach bei kundigen Kollegen nach, die je nach Frage nicht einmal Übersetzer sein müssen. Die Steuererklärung für einen freiberuflichen Übersetzer ist im Normalfall recht übersichtlich - mit etwas Übung schafft man es problemlos. Wichtig ist aber tatsächlich eine saubere und systematische Buchhaltung, die ein gewisses Maß an Disziplin erfordert.
Liebe Grüße
Mikhail ▲ Collapse
| | | | Manuela Junghans
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Vielen Dank auch für deinen Beitrag. Die Stimmen für die Selbstanfertigung der Steuererklärung sind, könnte man sagen, klar in der Überzahl Das bekräftigt mich auf alle Fälle nochmal in meiner Entscheidung, das in Zukunft selbst zu machen.
An der disziplinierten Buchhaltung soll es nicht scheitern, die hab ich in den 20 Auslandsjahren verinnerlicht. Alles sorgfältig dokumentiert und die entsprechenden Dokumente... See more Vielen Dank auch für deinen Beitrag. Die Stimmen für die Selbstanfertigung der Steuererklärung sind, könnte man sagen, klar in der Überzahl Das bekräftigt mich auf alle Fälle nochmal in meiner Entscheidung, das in Zukunft selbst zu machen.
An der disziplinierten Buchhaltung soll es nicht scheitern, die hab ich in den 20 Auslandsjahren verinnerlicht. Alles sorgfältig dokumentiert und die entsprechenden Dokumente in ihren jeweiligen Ordnern gespeichert. ▲ Collapse
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| Antwort an Manuela | Jan 17 |
Auf welches des auszufüllenden Formulare beziehen sich diese Ziffern denn, ist das für die EÜR?
Und weißt du zufällig auch wo Umsätze aus dem nicht-EU-Ausland einzutragen sind. Die machen bei mir nämlich den größten Anteil aus.
Wären Vorsteuerbeiträge von Rechnung anderer Unternehmen etwa Rechnungen anderer Übersetzer etc. , falls ich Arbeit weitervergebe? Oder bin ich da falsch gewickelt?
Ich muss mich da echt erst reinfinden. In Schottland war die Sache wesentlich simpler.
Die Ziffern beziehen sich auf die Einkommensteuer-Vorauszahlung. Wegen der übrigen Fragen bitte das Finanzamt fragen.
| | | | Manuela Junghans
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TOPIC STARTER | markusg
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